Augen auf bei der Berufswahl​

Irgendwann steht jeder vor ihr, der Frage, was man denn später einmal werden möchte. Eine große Frage, scheint sie doch eine so enorm wichtige im Leben zu sein. Es gibt Menschen, die wissen schon ganz früh, was sie werden möchten. Ärztin oder Lehrer oder was auch immer. Doch die Möglichkeiten sind heutzutage so vielfältig, dass die Frage auch überfordern kann. Man schiebt sie vor sich her, wird bei jeder Familienfeier danach gefragt, druckst herum und weiß es doch immer noch nicht. Doch spätestens, wenn dann der Schulabschluss in der Tasche ist, dauert es nicht mehr lange, bis man um die Frage nicht mehr drum herumkommt.

Pia kommt aus Langholthausen, einem kleinen Dorf im Sauerland bei Balve. Dort ging sie zur Schule und hatte eine ganz normale Kindheit auf dem Dorf, mit Fußballspielen mit Freunden – das macht sie auch heute noch. Die Schulzeit ist jedoch lange vorbei. Auch Pia wusste nicht so recht, was sie nach der Schule machen sollte – welche Richtung sie beruflich einschlagen sollte, aber auch, ob sie das Sauerland dafür verlassen sollte oder lieber doch nicht. Auch, als sie das Abiturzeugnis schon in Händen hielt, war ein konkreter Plan für die Berufswahl noch nicht in Sicht. In die Ferne sollte es jedoch gehen, ein wenig Zeit, woanders verbringen, neue Menschen und neue Orte kennenlernen. Work and Travel in Australien für neun Monate hatte Pia sich dafür überlegt.

Als sie wieder zurück in der Heimat war, mit neuen Erfahrungen und einem freien Kopf, fing sie an, sich für diverse Studiengänge an verschiedenen Universitäten in der näheren und auch etwas weiteren Umgebung zu bewerben. Nach und nach trudelten auch die Zusagen ein, aber der Funke war noch nicht so richtig übergesprungen. Vollzeit zu studieren konnte Pia sich einfach nicht vorstellen. Da fiel ihr ein Geschenk ein, das ihr bei der Abi-Zeugnisübergabe überreicht worden war: die Heimvorteil2Go Box. In dieser fanden sich Flyer, Broschüren und kleine Geschenke von unterschiedlichen Unternehmen aus dem Sauerland. Pia fing an, sich durch die Broschüren zu arbeiten und erst da fiel ihr auf, welche beruflichen Möglichkeiten direkt vor ihrer Haustür lagen.

Eines der Geschenke war eine kleine Bierdose von Veltins. Natürlich kannte Pia das Unternehmen, dass es aber gar nicht mal weit weg seinen Sitz hatte, dass wusste sie nicht. Heute sitzt Pia bei Veltins im Büro und arbeitet bereits seit zwei Jahren in der Marketingabteilung. Dort macht sie ein ausbildungsintegriertes Studium. Am Anfang stand die Ausbildung zur Industriekauffrau, das dauerte etwa 1,5 Jahre, parallel studiert sie BWL und schreibt gerade an ihrer Bachelorarbeit. Danach möchte sie vielleicht auch noch einen Master draufsetzen – berufsbegleitend natürlich.

Pia mag das Arbeiten im Sauerland. Es ist persönlicher, auch in einem solch großen Unternehmen. Man trifft sich zufällig auf den Dorffesten und das Aufwachsen auf dem Land schafft einfach eine ganz besondere Verbindung. Ihre engsten Freunde sind wie Pia im Sauerland geblieben, andere, die zum Studieren weggegangen sind, kommen häufig an den Wochenenden zu Besuch. Pia schließt es nicht aus, dass auch sie irgendwann noch einmal in die Stadt geht. Das Sauerland bleibt aber immer ihr Ankerpunkt. Sie weiß, dass sie hierher jederzeit zurückkommen kann und mit offenen Armen empfangen wird.

Sie ist froh, dass sie erst einmal geblieben ist und die Chancen ergriffen hat, die sich ihr in ihrer Heimat bieten. Ohne die Heimvorteil Box wäre sie vielleicht direkt weggegangen, hätte einen Studienplatz in Köln oder Münster angenommen, ohne zu wissen, was ihr hier entgeht. Pia war nicht bewusst, welche Unternehmen es im Sauerland gibt, welche professionellen Ausbildungen hier geboten werden, die es ermöglichen, auch auf dem Land Karriere zu machen – und so im Sauerland bleiben zu können, auch wenn man beruflich große Pläne hat.